Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer fremden Stadt auf einer dunklen Straße. An Ihrer Seite geht ein guter Freund. Zum Glück! Denn die Gegend ist gruselig und Sie beginnen, sich zu ängstigen.

Mit dem guten Freund an deiner Seite kann Ihnen ja nichts passieren. Denken Sie..

Langsam werden Sie nervös und auch ein bisschen hektisch. War da ein Geräusch? Sie gucken sich um! Da! Da war ein Schatten. Und was ist dieses seltsame Rascheln?

Ihr Freund bemerkt, dass Sie Angst bekommen. Sie möchten seine Hand nehmen, würden gerne mit ihm zusammen gehen und am liebsten möchten Sie Schutz durch ihn!

Doch er geht stur geradeaus, beachtet Sie nicht, tut so, als wären Sie Luft für ihn! Er schaut Sie noch nicht einmal an. Er ignoriert Sie komplett.

Wie fühlen Sie sich? Ist das ein guter Freund an Ihrer Seite? Wohl kaum! Zu Ihrer Angst kommt Hilflosigkeit und Kummer.

Früher (!) hat man genau das geraten: "Wenn dein Hund Angst hat, musst du ihn ignorieren!". Früher. Und heute wird dieser alte Hut immer wieder heraus geholt. Leider.

Das ist nicht mehr zeitgemäß!

Modernes Hundetraining nutzt das Konzept des Social Supports - der sozialen Unterstützung. Dabei gilt es, den Hund weder zu ignorieren noch zu bemitleiden. Sondern für ihn da zu sein!

Modernes Hundetraining hat darüber hinaus eine große Bandbreite an effektiven Trainingstechniken zur dauerhaften Minderung von Angst beim Hund.

Wir haben alle die Wahl! Nur unser Hund, er hat diese Wahl nicht.

Und er möchte ganz sicher an der Seite eines guten Freundes unterwegs sein, der ihm hilft, der ihn unterstützt und der nicht versucht, Angstverhalten durch Ignorieren zu strafen.

 

Rike Kranefeld

© stadtlandhund.berlin

 

 

Hey, der setzt sich mit den Zähnen durch! Der ist dominant! Du solltest ihm mal zeigen, wer der Chef ist.

Über kaum einem Verhalten kreisen so viele alte Mythen, wie über Aggressionsverhalten.

 

Stellen Sie sich mal vor, Sie sind auf einer Betriebsversammlung. Alle Angestellten sitzen um einen Tisch und die Chefin sagt: "Leute, es tut mir leid, ich muss einige von euch entlassen."

Die erste Person verlässt den Raum, um sich einen Kaffee zu holen.

Die zweite Person sitzt wie erstarrt vollkommen regungslos am Tisch.

Die dritte Person macht einen Witz und versucht, die Situation mit Humor zu überspielen.

Und dann gibt es da diese Person, die auf den Tisch haut und sagt: "So geht es aber nicht!".

Welche von diesen Personen zeigt "schlechtes Benehmen"? Oder ist jede dieser Verhaltensweisen einfach nur ein unwillkürliche Reaktion? Könnte es sein, dass sich jede dieser Personen plötzlich bedroht fühlt und eine individuelle Strategie wählt, um mit dieser Bedrohung umzugehen?

Ich denke: Ja.

 

Zurück zu unseren Hunden.

Kennen Sie diesen Hund, der in Hundebegegnungen immer ausflippt? Er steht in der Leine und bellt. Ist das dann "schlechtes Benehmen"? Ist das "Dominanz"? Ist es "Ungehorsam"? Nein! Wie schon gesagt: Angst und Stress hat viele Gesichter.

Manche Hunde wollen flüchten, manche stehen regungslos im Freeze, andere zeigen große Aufregung und versuchen, ihr Gegenüber zu beschwichtigen und wieder andere gehen nach vorne und versuchen, den anderen Hund zu vertreiben.

Welche Strategie gewählt wird, hängt von der Persönlichkeit des Hundes und von seinen Lernerfahrungen ab. Manche Hunde wählen auch mehrere der genannten Strategien, teilweise in schneller Abfolge.

Richtig ist, dass wir unseren Hunden immer (!) Unterstützung bieten sollten, egal, welche dieser Strategien sie wählen. Ja, Aggressionsverhalten ist unter Menschen gesellschaftlich nicht sonderlich akzeptiert. "Das macht man nicht, so benimmt man sich nicht".

Fazit: Wenn der eigene Hund ausflippt, neigen wir dazu, unsere eigene Bewertung (und die der Gesellschaft!) auf den Hund zu übertragen.

 

Doch der Hund kommuniziert als Hund und sagt einfach nur: Hey, ich brauche Abstand! Ich brauche Hilfe!

Sie sehen: Das Aggressionsverhalten unserer Hunde ist letztendlich Kommunikation und kein "schlechtes Benehmen".

 

Und egal, welche der oben genannten Strategien unser Hund wählt, wir sollten ihn unterstützen.

Immer.

Ja, es ist stressig. Und es nervt, wenn der eigene Hund Aggressionsverhalten zeigt. Wie schön wäre es doch, wenn er einfach ausweichen würde. Oder ganz still dastünde, bis die Bedrohung vorüber gegangen ist.

Weg mit den Bewertungen! Der Hund fühlt sich bedroht und er braucht Strategien, ruhiger mit der Bedrohung umzugehen.

Lassen Sie die Leute reden. Suchen Sie sich eine Hundeschule, die verstanden hat, dass hinter jedem Verhalten eine Emotion steht. Und dahinter steht ein Bedürfnis. Die verstanden hat, dass Aggressionsverhalten immer dazu dient, Distanz zu schaffen.

Und auch, wenn es uns erschreckt, wenn es uns selber ängstigt und wenn es uns peinlich ist, dass der Hund ausflippt: Es ist und bleibt Kommunikation.

Unterstützen wir unsere Hunde, geben wir ihnen Schutz und lernen wir, sie zu verstehen, sie zu leiten, sie zu unterstützen und sie vor Bedrohungen zu schützen.

Und im Zweifel, im Zweifel entscheiden wir uns für Mitgefühl.

 

Rike Kranefeld

© stadtlandhund.berlin

 

Ihr Hund kann nicht alleine bleiben? Aufgepasst! Denn zu dem Thema Trennungsangst kursieren sehr viele kontraproduktive Trainingsanleitungen.

Haben Sie auch schon jede Menge "Tipps" bekommen? Dann wird es höchste Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Gegen bereits vorhandenen Trennungsstress hilft nicht:

  •  striktes Deckentraining
  •  Rangreduktion
  •  Reduktion von Zuwendung
  •  ausheulen lassen
  •  eine geschlossene Hundebox
  •  einfach einen Kong oder Kauartikel zur Ablenkung geben
  •  Verbot, im Bett oder auf dem Sofa zu liegen
  •  Training gegen vermuteten "Kontrollzwang"
  •  stundenlanges "Auspowern"
  •  trennungsbedingtes Verhalten zu bestrafen
  •  einen Maulkorb aufzusetzen
  •  den Hund anzubinden
  •  so lange vor der Tür warten, bis der Hund sich beruhigt

 

Diese Elemente gehören zu einem zielführenden Training:

  •  Vermeidung von unbewältigten Trennungen
  •  Reduktion von Hintergrundstress jeder Art
  •  Bearbeitung von Ängsten und Aufregung im Alltag
  •  Behandlung gesundheitlicher Probleme, insbesondere Schmerz
  •  Aufbau eines Entspannungsortes
  •  Aufbau von Entspannungssignalen
  •  Aufbau von Erwartungssicherheit
  •  kleinschrittiger Aufbau von Trennungszeiten

 

Wichtig: Es braucht einen sehr genauen Plan, der die oben genannten Punkte miteinander verbindet!

Stellen Sie vor, Sie bauen ein Haus. Sie brauchen ein Grundstück, Sie gießen ein sicheres Fundament, Sie besorgen und verbauen verschiedene Materialien und natürlich folgen Sie einem Bauplan.

Das Fundament ist eine umfassende Stressreduktion. Im echten Leben käme wohl kaum jemand auf die Idee, ein Haus während eines Erdbebens zu bauen!

Für den Hausbau gilt das Motto: Hast du es eilig, gehe langsam. Das Tempo bestimmt der Hund! Und Schritt für Schritt wird auch Ihr Hund lernen, sich beim Alleinebleiben rundherum wohl und sicher zu fühlen.

Das Training von Trennungsstress geht in vielen Fällen nicht von heute auf morgen. Sollte Ihr Hund Probleme mit dem Alleinebleiben haben, sprechen Sie mich bitte an. Gemeinsam werden wir ermitteln, welcher Trainingsaufbau individuell zu Ihnen und zu Ihrem Hund passt und welchen Zeitrahmen Sie ungefähr einplanen müssen.

 

Rike Kranefeld

© stadtlandhund.berlin

 

1. Nicht ableinen: Auch der coolste Hund kann sich erschrecken, wenn plötzlich in direkter Nähe ein Feuerwerkskörper explodiert. Keine Flexileinen verwenden! Flexileinen können tödlich sein, wenn sie in der Knallerei zu Boden fallen und klappernd hinter dem Hund her schleifen!

2. Unsichere Hunde bitte besonders sichern: Aus den normalen Geschirren kann sich jeder Hund blitzartig heraus ziehen. Und das alleinige Tragen eines Halsbandes ist bei Angst ebenfalls nicht sicher genug! Sinnvoll ist die doppelte Sicherung mit Halsband und Geschirr an zwei Führleinen, dabei wird eine Leine am eigenen Körper befestigt. Alternativ: Kauf eines Sicherheitsgeschirrs, das nicht über den Brustkorb rutschen kann.

3. Hund ausführen lassen: Kinder sollten in den Tagen rund um den Jahreswechsel den Hund weder alleine ausführen, noch die Leine in der Hand halten, wenn die Familie gemeinsam unterwegs ist. Verwandte und Freunde sollten zuverlässig sein und entsprechend informiert werden für Spaziergänge mit dem Hund. Auch hier gilt: Gut sichern und niemals ableinen.

4. Vielseitige Belohnung einsetzen: Gegen die Entstehung von Angst hilft das Erzeugen positiver Emotionen. Es knallt oder blitzt? Sofort mit sehr beliebtem Futter oder bereits bekanntem Spiel belohnen und Spaß mit dem Hund haben. Ängstliche Hunde brauchen deutlich mehr Unterstützung. Um keinen Kontrollverlust zu erleiden, sollten sie in Angstmomenten spezielle Signale ausführen. Mit dem gezieltem Training solcher Sicherheitssignale lässt sich Angst dauerhaft und sehr wirksam reduzieren.

5. Safety first: Mit einem ängstlichen Hund bitte nur in Gebieten spazieren gehen, wo kein Feuerwerkslärm zu erwarten ist. Sollte dies nicht möglich sein, Spaziergänge reduzieren und auf Beschäftigung im Haus ausweichen. Auch im Garten sind unsichere Hunde nur an der (langen) Leine wirklich sicher - ein Schlupfloch ist schneller gefunden, als man denkt.

6. Angstverhalten richtig einordnen: Angst ist auf der Körperoberfläche nicht auf Anhieb sichtbar und sie kann sich sehr schnell verschlimmern. Das Motto: "Er wird sich schon daran gewöhnen" gilt bei Silvesterangst ganz und gar nicht! Oft ist das Gegenteil der Fall, gerade bei jungen oder unsicheren Hunden. Bitte niemals denken: "Da muss er durch!". Auch das kann fatale Folgen haben.

7. Fels in der Brandung sein: Soziale Unterstützung ist hochwirksam in Momenten der Angst. Dabei gilt es, den Hund in seiner Angst weder zu ignorieren noch zu bemitleiden. Hilfreich kann sein, sich eine beängstigende Situation beim Arzt oder im Krankenhaus vorzustellen: Welcher Umgang würde mir selbst in meiner eigenen Angst am besten helfen?

8. Körperkontakt zum Trost genau überdenken: Manche Hunde fühlen sich von Berührungen im Moment der Angst bedroht oder eingeschränkt. Dies gilt besonders für kleine Hunde, die auf den Arm genommen werden. Reagiert der Hund wirklich entspannt auf die Berührung? Oder wirkt er aufgeregt oder komplett gehemmt? Im Zweifelsfall ist ein sicherer Liegeplatz, eine hochwertige Belohnung, ein Lieblingsspiel oder ein Kauartikel besser zur Entspannung geeignet.

9. Am Silvestertag: Für längere Spaziergänge bitte auf Gebiete ohne erwartbares Feuerwerk ausweichen. Sobald mehr Feuerwerk hörbar ist, bitte nur noch kurze Gänge zum gewohnten Löseplatz machen. Spätestens ab 20 Uhr sollte der Hund im Haus bleiben. Bitte unbedingt darauf achten, dass keine Türen oder Fenster offen stehen und kein Hund unbemerkt hinaus schlüpft!

10. In der Silvesternacht: Schon vor Mitternacht gemeinsam mit dem Hund an einen bequemen und sicheren Ort seiner Wahl gehen. Musik und verdunkelte Fenster können helfen, den Silvesterlärm etwas abzuschirmen. Entspanntes Kuscheln, Kauartikel oder Suchspiele können zur Beruhigung beitragen. Sollte sich der Hund verkriechen, ist das vollkommen in Ordnung. Der Mensch kann dennoch für den Hund da sein, ihn von Angstauslösern abschirmen und mit entspannter Anwesenheit beruhigen.

Ein kurzes Wort zu Medikamenten und Nahrungsergänzungen: Diese werden viel diskutiert und so kurz vor Silvester bleibt nur noch zu sagen, dass auf Medikamente mit dem Wirkstoff Acepromazin (Packungsbeilage lesen!) unbedingt verzichtet werden sollte. Dieser Wirkstoff lähmt zwar den Körper aber ist leider nicht angstlösend!

Der Hund wirkt nur äußerlich ruhig und bleibt innerlich panisch. Eine Geräuschangst kann sich unter Acepromazin sogar verschlimmern. Andere, besser geeignete Medikamente sollten dem ängstlichen Hund nur nach Absprache mit dem fachkundigen Tierarzt gegeben werden.

Eine sinnvolle Behandlung der Geräuschangst ist und bleibt das zielgerichtete Training - am besten direkt zu Jahresbeginn.

Mit gutem Trainingsplan und unter Anleitung können Ängste wirksam und dauerhaft minimiert werden. So sind Mensch und Hund auch für die vielen sommerlichen Feuerwerke bestmöglich vorbereitet.

 

Rike Kranefeld

© stadtlandhund.berlin

 

Positiv auf das Coronavirus getestete Personen sowie deren Kontaktpersonen unterliegen nicht nur einem hohen gesundheitlichen Risiko, sondern auch unangenehmen Einschränkungen. Denn eine Quarantäne bedeutet, dass wir weder das Haus noch das Grundstück verlassen dürfen.

 

Als Kontaktpersonen gelten entsprechend der allgemeinen Verfügung Personen, die engen Kontakt mit einer infizierten Person bis zu zwei Tagen vor deren Erkrankungsbeginn oder deren positiven Testnachweis hatten.

 

Enger Kontakt bedeutet:

  • direkter Kontakt von mehr als zehn Minuten Dauer und kleinerem Abstand als 1,5 Metern
  • jedes direkte Gespräch ohne Maske, unabhängig vom Abstand
  • Kontakte im direkten häuslichen Umfeld
  • gemeinsamer Aufenthalt von mehr als einer Stunde in einem Raum ohne ausreichende Lüftung, zum Beispiel im Auto oder im Büro.

 

 

Unsere Hundeschule schützt alle Beteiligten durch folgende Maßnahmen:

  • Für unser Training unter freiem Himmel gelten die örtlich gültigen Kontaktbeschränkungen, der Mindestabstand, das Tragen einer medizinischen Maske und die Handhygiene.
  • Für den Aufenthalt in Innenräumen gilt die örtliche 2G-Regel mit Mindestabstand, das Tragen einer FFP2-Maske - inklusive Handhygiene und regelmäßigem Lüften.
  • Nach Wunsch kann das Training auch per Videokonferenz durchgeführt werden - sicher, bequem und vollkommen ohne Hygieneregeln.

 

 

Bei Abweichungen, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich der Verordnungen sprechen Sie mich bitte an - wir finden eine individuelle und sichere Lösung für jedes Team und die bestmögliche Unterstützung für Ihren Hund!

 

Telefon: 0178 18 08 656

willkommen@stadtlandhund.berlin